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Montag, 24. April 2017

REZENSION: Schwesterherz

Autor: Kristina Ohlsson
Verlag: Limes

Genre: Thriller


Buchrückseite:

Staatsanwalt Martin Benner will Bobby Tell eigentlich schnellstmöglich wieder loswerden: Dieser ungepflegte, nach Zigaretten stinkende Kerl wirkt erst mal wenig vertrauenswürdig. Sein Anliegen ist nicht weniger prekär: Tells Schwester Sara – eine geständige fünffache Mörderin, die sich noch vor der Verfahrenseröffnung das Leben nahm – soll unschuldig gewesen sein, und Benner soll nun posthum einen Freispruch erwirken. Vor Gericht hätte die Beweislage damals nicht mal ausgereicht, um Sara zu verurteilen, doch unbegreiflicherweise legte sie ein umfassendes Geständnis ab und konnte sogar die Verstecke der Tatwaffen präzise benennen. Benners Neugier ist geweckt, und er nimmt das Mandat an …

Handlung:

Martin Benner ist all das, was man sich unter einem knallharten Anwalt vorstellt. Reich, ehrgeizig, arrogant, und egoistisch, aber auch liebevoller Adoptivvater der kleinen Belle. Sie ist das Kind seiner Schwester, die bei einem tragischen Unfall zusammen mit ihrem Mann ums Leben gekommen ist. Er teilt sich seine Anwaltskanzlei mit seiner schönen Exfreundin Lucy und führt ein erfolgreiches, angenehmes Leben. Bis zu dem Tag als Bobby Tell seine Kanzlei besucht. Er ist der Bruder einer Mörderin, Sara Tell, welche gleich fünf Morde auf zwei verschieden Kontinenten gestanden hat. Bevor es jedoch zu einer Verurteilung kommen konnte nahm sie sich das leben. Doch Bobby ist überzeugt von Saras Unschuld und beauftragt Martin damit, sich die ganze Geschichte noch einmal genauer anzusehen. Dabei geht es ebenso darum, den seit Saras Tod verschwunden Sohn Mio zu finden, der von der Polizei nie gefunden aber tod geglaubt wurde. 
Schon nach kurzer Zeit ist Martins Interesse an der Geschichte geweckt, denn es tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf und schnell ist auch er der Meinung, dass Sara unschuldig sein muss. Doch je mehr er in der Sache gräbt, umso mehr geschehen erschreckende Dinge und schon bald scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Doch diesmal sitzt nicht Sara Tell auf der Anklagebank, sondern Martin selbst wird zweier Morde verdächtigt. Es beginnt ein Kampf gegen die Zeit, den waren Mörder zu finden, vor der Polizei zu fliehen und vor allem Belle schützen. Dabei gerät Martin immer tiefer in ein Konstrukt aus mafiösen Machenschaften, Prostitution, Drogenhandel und korrupten Polizisten und begibt sich auf eine schier endlose Suche nach einem Phantom, das gefunden werden muss.

Protagonist: 

Martin Benner ist eine äußerst gelungene Figur. Er ist ein typische Anwalt, wie es im Buche steht. Knallhart, egoistisch, arrogant, dazu professionell und wenig emotional. Er hat viele Frauen und viel Geld, lebt ein anständiges Leben ohne sich den Druck einer Partnerschaft aufzubürgen. Lucy, seine Geschäftspartnerin und Exfreundin, ist eine gefundene Beschäftigung, jedoch nichts ernstes. So bekommt man zunächst einen wirklich unsympathischen Typen vor die Nase gesetzt. Doch dann taucht Martins andere Seite auf, die kleine Belle. 
Ihre Eltern, Martins Schwester und ihr Mann, kamen bei einem schweren Unfall ums Leben und es blieb ihm nichts anderes übrig, die kleine bei sich aufzunehmen, wenn er nicht wollte, dass sie in einer Pflegefamilie landete. Genau diese Tatsache ist ein Riss in Martins Fassade. Mit ihr ist er kein gnadenloser Jurist sondern liebevoller Vater und auch wenn er oft an seinen eigenen Qualitäten zweifelt, so bekommt man im laufe der Geschichte einen Eindruck davon, wie unglaublich wichtig dieser kleine Mensch für Martin ist. Sie ist der einzige Mensch für den er alles tun würde und der dafür sorgt, dass der Leser auch auf einer emotionalen Ebene am Geschehen teilnimmt. 

Meine Meinung:



Das Cover dieses Buches passt hervorragend zum Inhalt und hat mich persönlich direkt angesprochen, genau wie die Auswahl des Titels.
Der Schreibstil ist eingängig, leicht und flüssig zu lesen. Das die Geschichte in Teilabschnitte unterteilt ist, macht die gesamte, doch etwas verworrene Story, übersichtlich und gibt dem Leser die Chance, eine Pause einzulegen, und Gedanken zu sortieren. Die selbe Wirkungen hatten auch die Interviews auf mich, welche zu Beginn der Teilabschnitte zu finden sind.
Kommen wir zur Geschichte an sich. 
Erst mal finde ich, das die Idee hinter der Geschichte total gut ist und im Großen und Ganzen ist die Umsetzung auch gelungen. Jedoch konnte mich die Geschichte nicht richtig packen. Ich weiß selbst nicht genau woran es lag, aber ich musste mich teilweise wirklich durch die Kapitel kämpfen, wobei es oft sehr spannende und gute Szenen gab. Wenn ich mich dann einmal dazu aufraffen konnte, die Geschichte wieder aufzunehmen, bin ich auch gut voran gekommen und es war auch nicht langweilig.
Ich vermute aber, dass es bei mir einfach am Genre lag, da ich eher selten Thriller lese und dann auch eher in die Richtung Psychothriller. Mir war alles ein wenig zu verwirrend und zu langatmig. Ich hatte einfach das Gefühl, bis zu den letzten 100 Seiten ist die Geschichte überhaupt nicht vorwärts gegangen, obwohl wie schon gesagt immer wieder etwas neues passierte und aufgedeckt wurde. Doch irgendwann hatte ich das Gefühl, dass einfach immer noch irgendeine neue hundertste Person beteiligt war und immer wieder irgendein Schritt nach vorne gemacht wurde um wieder zwei zurück zu machen. 
Ich denke, den zweiten Teil werde ich nicht mehr lesen. Es ist einfach nicht meine Art von Buch gewesen. 

Bewertung:

🌟🌟🌟
3 von 5



Viel Spaß beim Lesen!

Deine Geschichtensammlerin ♥

PS: Hier gibt es das gute Stück zu kaufen.
Vielen Dank zum Schluss noch an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Random House, welches mir freundlicherweise dieses Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. 
Dies beeinflusst jedoch nicht meine subjektive Bewertung.







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